Füchsin am Heidetor gefangen
Am 08. Oktober 2022 war es endlich soweit: nach 22 Jahren Pause fand eine Hubertusjagd in Grochwitz statt. Die Idee zum Aufleben dieser schönen Tradition entstand bei einem gemütlichen Zusammensein einiger Pferdesportler im Vorjahr. Wie oft hieß es „Wisst ihr noch, das war doch immer schön, man müsste mal wieder eine Fuchsjagd organisieren“. In der ersten Zusammenkunft stand im Protokoll: einstimmiges Ja für die Fuchsjagd 2022. Der Aufwand an Organisation wurde schnell klar, Struktur musste her und genaue Aufgabenverteilung. Als Schirmherr erklärte sich der Reit- und Fahrverein Gräfendorf e.V. bereit. Der Verein veranstaltet jedes Jahr sehr schöne pferdesportliche Wettkämpfe und schöpft aus wertvollem Erfahrungspotential.
Am langersehnten Samstag trafen gegen 9.00 Uhr 15 Reiter, 8 Kremsergespanne, die Kutsche mit dem Hohen Jagdgericht, die Jagdhornbläser und zahlreiche Gäste auf der Festwiese Grochwitz ein.
Eine Hubertusjagd ist sozusagen ein Reiterspiel. Ein Reiter symbolisiert den Fuchs und trägt einen Fuchskragen. Die anderen Reiter, Meute genannt, müssen den Fuchs fangen. Zum ordentlichen Ablauf gibt es den Master, zu erkennen an der roten Jacke. Der Master führt die Meute mit Kommandos und sorgt für Ordnung und Sicherheit. Das Hohe Gericht begleitet die Meute vom Jagdwagen aus. Diesen Adleraugen entkommen kein Fehler oder Vergehen. Die personelle Besetzung, quasi in den Hauptrollen waren: das Hohe Gericht (Matthias Jauch, Jan-Paule Nikolaus, Assistenz und Schriftführung Kathrin Bauer), Gespannführer des Jagdwagens (Kai Jahnke), Jagdhornbläsergruppe (Leitung Ines Schmidt), Füchsin (Marie Mahlo), Masterin (Susanne Jänsch).
Zu Beginn wurde die Reitermeute vom Master über die Jagdregeln belehrt. Dann erfolgte die Begrüßung aller Teilnehmer. Die Jagdhornbläser eröffneten die Jagd mit entsprechenden Signalen.
Nun ging es durch Wald und Flur der Gemarkungen Mahdel, Frauenhorst, Arnsnesta. Auf Wiesen und Feldern sowie im Wald standen liebevoll aufgebaute Naturhindernisse, die es von der Reiterschar zu überwinden galt. Die Meute wurde von den Gästen vom Kremser aus beobachtet und von den Jagdhörnern musikalisch begleitet. Das ist für alle ein sehr schönes Erlebnis.
Zur Mittagspause am Heidetor wartete schon die Versorgung durch Zwiebel`s Grillhütte. Der Chef persönlich spannte an und kam mit der Gulaschkanone zum idyllischen Ort am Wegekreuz. Ralf Zwiebel und sein Team verwöhnten die Jagdgesellschaft mit deftiger Erbsensuppe oder Kesselgulasch sowie frischen Getränken.
Nach der zweiten Runde durch den Wald Richtung Arnsnesta wurde es dann spannend: der Master gab den Fuchs zum Fangen frei. Das schlaue Tier hatte sich im Wald am Heidetor versteckt. Gefunden wurde allerdings nur ein Fuchsschwanz- niemand kam ums Leben ;-)
Die beste Spürnase hatte eindeutig Lara Brodda auf ihrem hübschen Schimmel. Herzlichen Glückwunsch der neuen Füchsin. Traditionell wird sie bei der nächsten Jagd in Grochwitz vornewegreiten. Nachdem der Sieger feststand, gab es den Eichenbruch für alle Reiter und Gespannführer. Das wichtigste Ziel war eine unfallfreie Jagd. Das Ziel wurde übertroffen, denn noch dazu gingen alle Teilnehmer mit vielen schönen Eindrücken nach Hause.
Am Abend gab es einen zünftigen Reiterball mit Sitzung des Jagdgerichts. Alle mussten sich dem stellen. Richter Paule verknackte die Straftäter auf gewohnt lustige Art. Gefeiert wurde das unvergessliche Erlebnis bis in den frühen Morgen.
Unzählige Helfer und fleißige Hände vor und hinter den Kulissen machten die Fuchsjagd möglich. Allen noch einmal herzlichen Dank. Ein großer Dank gilt den Landwirten und Landeigentümern, die das Nutzen ihrer Flächen erlaubten. Danke an den Hauptsponsor Gerd Rothaug für seine Unterstützung und seine aktive Teilnahme.
Das Organisationsteam, i.V. S. Jänsch